Nachhaltig leben

Öko, oder was?!

Auf Wikipedia ist geschrieben: Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht. OK – aber was meine ich eigentlich mit Nachhaltigkeit?! Grundsätzlich meine ich die ursprüngliche Bedeutung, die auch der Duden benennt: „längere Zeit anhaltende Wirkung“. Dabei passt mir auch die moderne, umfassende Bedeutung im Sinne eines „Prinzips, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“. Lustig, dass man seit 2009 das Synonym „enkelgerecht“ dafür nutzt.

Für mich gilt, dass etwas noch lange Zeit andauern, bestehen, nachwirken oder sein kann bzw. soll, nachdem es gebaut, hergestellt, begonnen und/oder in Bewegung gesetzt wurde. Das ist grundsätzlich auf die globale umweltpolitische Debatte, aber auch für einen ökonomischen Gedanken anzuwenden. Zudem erweitere ich persönlich gern auch noch um einen gesellschaftlichen Aspekt. Gibt die Wirtschaft und Industrie nach neuer Wirtschaftsethik „lebenslange Garantie“ auf Produkte, so würde ich mir dieses Verhalten auch im sozialen Verhalten wünschen. Der Umgang der Menschen untereinander sollen freundlich und wertschätzend sein. Die Arbeitsbedingungen auf der Welt sollten für die Menschen verträglich sein und miteinander vergleichbar sein.

Ihr meint sicher, das sei doch ganz normal! In der Demokratie in der wir leben versteht sich dies alles von selbst…

Aber genau da ist der Haken: Wir leben in einer totalen Überflussgesellschaft, wir sind so reich und so überschüttet mit Möglichkeiten, dass uns manchmal der prüfende Blick abhanden gekommen ist – und damit die Kritikfähigkeit!

Es sollte nicht immer um höher, schneller, weiter gehen. Es muss nicht alles Moderne mitgemacht werden. Es ist bedenklich, im Sinne der Nachhaltigkeit, wenn zum Beispiel Produkte mit geplanter kurzer Lebensdauer entwickelt werden. Wenn die Kosten für eine Reparatur höher sind als der Preis für einen Neukauf. Wenn von vorne herein für Produkte keine Ersatzteile gefertigt werden. Wenn T-Shirts nach dem Tragen direkt weggeworfen und nicht gewaschen werden.

Hierzu gibt es eine Vielzahl von Beispielen.

Ich finde es wichtig, mir diese Dinge bewusst zu machen, denn wenn mir Dinge bewusst sind, dann kann ich mich leichter aktiv für oder gegen etwas entscheiden.
Einerseits ist es in unserer Gesellschaft einfach, sich zu informieren – jedem sind Information frei zugänglich. Andererseits ist es in unserer Gesellschaft schwierig, nicht mit der Mode zu gehen, umweltkritsch zu sein und zu sparen ohne gleich als Außenseiter auf zu fallen.

Gut, dass ich schon etwas älter bin und nicht mehr jedem Trend nachjagen muss 🙂

Basis für Nachhaltigkeit für mich also:

  • Freundlich sein zu allen Menschen (wie es in den Wald ruft…)
  • Ressourcenschonend leben (Wasser, Energie, Lebensmittel, Autofahren…)
  • Tauschen, wiederverwenden, recyclen, verschenken…

Ich berichte von meinen Gedanken – vielleicht denkt Ihr ja ähnlich…
Lasst uns mehr über diese sensibelen Themen sprechen und lasst uns versuchen, andere damit anstecken!

Und ’n bisschen Öko ist auch ganz schön…

2014 Südtirol (38)